Hast du schon einmal von „Ōsōji“ gehört?
In Japan steht dieser Begriff für „Frühjahrsputz“. Genau genommen aber handelt es sich vielmehr um den „Jahresendputz“.
Und jeder beteiligt sich daran.
Ōsōji ist ein altes, jährlich wiederkehrendes Ritual. Seinen historischen Ursprung hat es in der Edo-Zeit (1603 bis 1868). Damals war es üblich, bereits am 13. Dezember den Jahresendputz zu vollziehen, um die Neujahrsgötter willkommen zu heissen. Heute wird diese Arbeit vom Großteil der Bevölkerung in der letzten Dezemberwoche durchgeführt.
Die Familien Japans reinigen ihr Haus oder die Wohnung von Grund auf. Sie befreien sich sprichwörtlich von altem Ballast, nicht allein von Schmutz und Staub. Unbeschwert und losgelöst beginnen sie in sauberen, reinen Wohnungen ein neues Jahr. Ein Neuanfang auf allen Ebenen.
Doch es wird nicht nur in den eigenen vier Wänden geputzt. Vielmehr ist das ganze Land in Bewegung. Angefangen bei Bürohäusern, in denen Unterlagen gesichtet und sortiert werden, über Schulen, werden auch buddhistische Schreine und Tempel einer gründlichen Reinigung unterzogen.